Über den Chor

Der Chor Cum decore wurde 1991 von Herrn Ludvík Lukuvka am F.-X.-Šalda-Gymnasium gegründet. Die Geschichte des Chores kann in fünfjährige Abschnitte unterteilt werden. Während der großartigen frühen neunziger Jahre begeisterte Herr Lukuvka mit seiner jazzigen Musik und seinem Enthusiasmus eine Gruppe von Schülern und baute einen der markantesten Gymnasialchöre seiner Zeit auf. Neben Schülern sangen hier auch einige Lehrer mit, wodurch die Wirkung des Chores noch markanter wurde. Bei den landesweiten Gymnasialchor-Wettbewerben in Brünn begeisterte der Chor alle mit seiner Leidenschaft und seiner mitreißenden Freude am Singen. Wohl auch deshalb mangelte es nie an Mitgliedern, 1996 hatte der Chor fast 60 Mitglieder, was aus heutiger Sicht fast unvorstellbar erscheint. Lukuvkas Arrangements jazziger und populärer Melodien kennen die meisten alten Mitglieder noch heute.

Um 1996 verließ die erste legendäre Abiturientenge­neration den Chor. Seit 1997 versuchte Ludva Lukuvka das Repertoire um weitere Genres zu erweitern, wozu auch die geschickte Dramaturgie der Brünner Gymnasialgesan­gsschau beigetragen hatte. Der Chor behielt seine Spontanität und lernte nach und nach eine neue starke Generation ein. Einige damalige Neulinge gehören heute zu bedeutenden Stützen des Chores mit erfüllten Soloambitionen.

2001 übernahm der damalige Student des Fachbereichs Chorleitung am Lehrstuhl für Pädagogik in Prag, Čeněk Svoboda, die Chorleitung. Gleichzeitig verließ eine zweite starke Abiturientenge­neration den Chor und der Chor suchte relativ lange nach seiner Ausrichtung. Deutlich kamen der Rückgang gesangwilliger Schüler sowie die Folgen der nicht immer vernünftigen Ambitionen des jungen Chorleiters zum Ausdruck. Gleichzeitig scheint es, als würde die Geschichte des Chores eine Parallele zu unserer Nach-Wende-Geschichte ziehen. Die schwierigsten Jahre des Chores entsprechen in der Politik der Zeit des Oppositionsvertrags sowie des Beginns der Frustration über die politischen Spitzen. 2003 tritt die bisher markanteste Sängergeneration in den Chor ein und dieser gewinnt innerhalb kurzer Zeit sehr an Qualität und Reife. 2005 erhält Čeněk Svoboda für die Arbeit mit dem Chor den nationalen Preis „Junior-Chorleiter“ und Cum decore schließt dieses Jahrfünft mit einem großen Erfolg beim akademischen Wettbewerb IFAS 2006 in Pardubice, einem wunderschönen Jubiläumskonzert sowie der Aufnahme einer CD ab.


„Hier geht's um Liebe, Freunde. Ich sag's euch, denn ihr wisst, was Liebe ist. Also singt das nicht, wie 'ne Anzeige für 'ne Gießkanne!“


2007 verlässt die markanteste Abiturientenge­neration den Chor. Der Kern des Chores zerfällt langsam und der Chorleiter verlässt sich immer mehr auf die Zöglinge. Die Situation ist nicht zu halten und in demselben Jahr kommt es zu einer bedeutsamen Umgestaltung des Chores. Der Chor wird in zwei Ebenen aufgeteilt. Auf der ersten Ebene entsteht um den „alten“ Kern herum ein neuer Jugendchor mit ca. 30 Studenten. Der neue Cum decore arbeitet projektbezogen und präsentiert bei Konzerten komplexe Programme. Erst im Laufe der Zeit wachsen die stark individuellen Persönlichkeiten auch zu einem guten Team zusammen. Aber schon gleich im Jahre 2008 misst sich der Chor erneut sehr erfolgreich mit akademischen Chören aus aller Welt in Pardubice. Gleichzeitig setzt auf zweiter Ebene eine Art Vorbereitungsstufe des Chores ihre Arbeit fort, die das frühere Chormodell kopiert. Für diesen Chor wird schnell die Bezeichnung Fischbrut (Potěr) eingebürgert und im September 2008 übernimmt Zuzana Kubelková, damals Studentin des Fachbereichs Chorleitung an der Universität UJEP in Ústí nad Labem, die Chorleitung.

Seit 2007 kommt es auch zu großen Änderungen im Repertoire. Cum decore konzentriert sich mehr auf die alte Musik, er studiert die Madrigale von Claudio Monteverdi im Programm „Zeffiro torna“, Motetten von Johann Sebastian Bach bzw. Heinrich Schütz, die Psalmen von Felix Mendelssohn und weitere ganzheitliche Musikwerke ein. Zu seinen Konzerten lädt der Chor auch Instrumentalisten ein, die sich mit der authentischen Interpretation der alten Musik befassen. Neben der alten Musik studiert Cum decore hin und wieder ein Programm aus der modernen Musik oder aus Negro-Spirituals ein. Der Chor präsentierte sich markant im Rahmen des Festivals IFAS 2010, er gewann den ersten Preis beim Festival Harantovské slavnosti staré hudby 2011, und konzertiert regelmäßig in der Umgebung von Liberec und auch in der Oberlausitz (Görlitz, Zittau, Löbau).


„Laetatus sum in his quae dicta sunt mihi:
in domum Domini ibimus.
Stantes erant pedes nostri:
in atriis tuis Ierusalem.“